Sonnenwende: Zeitpunkt und Bräuche 

Zweimal im Jahr ist Sonnenwende. Das ist der Zeitpunkt an an denen Tag-und Nacht gleich lang sind. Damit verbunden ist in unseren Breitengraden der Wechsel der Jahreszeiten, der mit dem Sommersonnenwendfest und Sonnenwendfeuer gefeiert wird.  

 Um den 21. Juni ist Sommersonnenwende und Kalendarischer Sommeranfangn 

Zur Sommersonnenwende um den 21. Juni erreicht die Sonne auf ihrer Wanderung um die Erde den nördlichsten Punkt ihrer Bahn - diese Konstellation bringt der Nordhalbkugel nicht nur den längsten Tag, sondern zugleich auch die kürzeste Nacht des Jahres - kurzum: den kalendarischen Sommeranfang. Leider werden dann, wenn der Sommer beginnt,  die Tage auch schon wieder kürzer. Der Tag, an dem Tag-und Nacht gleich lang sind, wird deshalb fast überalle in Eurpa mit dem Sommesonnenwendfest gefeiert.

Mit der Tag- und Nachtgleiche im September
beginnt der Herbst

Nach meteorologischer Auffassung heißt es bereits am 1. September Abschiednehmen vom Sommer,  denn seit Beginn der Wetteraufzeichnung (Mitte des 19. Jahrhunderts) gilt der 31. August als letzter Sommertag und der 1.September als Herbstanfang. Die Erfahrung lehrt uns, dass sich der Sommer um diese Zeit mit einem ordentlichen Wetterumschwung „verabschiedet“ und dem Herbst langsam aber sicher Einlass gewährt. Der kalendarische Start der „goldenen“ Jahreszeit ist erst rund drei Wochen später am 23. September. Taditionell werden in der Johannisnacht (Nacht vom 23. zum 24. Juni)  Johannis- und Sonnwendfeuer (große Holzfeuer) angezündet – ein christlicher Brauch heidnischen Ursprungs.

Hier orientiert man sich am Stand der Sonne über dem Äquator. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang liegen an diesem Tag genau zwölf Stunden. Diese sogenannte „Tag-und-Nacht-Gleiche“ läutet somit den kalendarischen Herbst ein. Das bedeutet, dass ab jetzt die Nächte immer länger und die Tage kürzer, die Sonnenstunden immer seltener und viele Menschen melancholisch werden. Seit jeher begehen die verschiedensten Kulturen den Rhythmus der Natur mit Feierlichkeiten.

Die Tag- und Nachtgleiche ist ein besonderer Moment und wird mit Sonnenwendfeuer gefeiert

Die Tag- und Nachtgleiche gehört zu den besonderen Momenten im Jahreslauf.  Im Frühjahr, wenn die Sonne genau senkrecht über dem Äquator steht, dauern Tag und Nacht jeweils 12 Stunden, die Tage werden wärmer und es ist Sommeranfang. Nach dem Johannistag  werden die Tage schon wieder kürzer und im Spätsommer, ab Ende September, fängt langsam die dunkle Jahreszeit an. Mit einem traditionellen Feuer trifft man sich an diesen Tagen zu einem gemütlichen Beisammensein am Sonnenwendfeuer.

Ein besonders faszinierendes Naturerereignis erleben die Menschen der nördlichen Erdhalbkugel etwa zwischen dem 60° Breitengrad (z.B. in Oslo, Helsinki oder Sankt Petersburg) und dem nördlichen Polarkreis eine kurze und gleichzeitig helle Nacht, da die Sonne um den Johannistag nur kurz untergeht.  Dabei „glüht“ der Nordhimmel in allen nur erdenklichen roten und violetten Farbtönen und jenseits des Polarkreises lacht - wenn Petrus mitspielt - sogar die Mitternachtssonne vom Himmel. Dieses Naturereignis wird - vor allem in den skandinavischen und baltischen Ländern - traditionell mit dem Mittsommerfest oder der „Weißen Nacht“ gefeiert. Überlieferungen zufolge entfachten die Menschen bereits seit dem 6. Jahrhundert hierbei große Freudenfeuer und tanzten im Schein des Lichts.


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