Ein Abenteuer zwischen Steinriesen, Märchenwald und Geologie Geschichte
Sonne, Wochenende, Abenteuerlust – perfekte Voraussetzungen für einen Familienausflug ins Felsenmeer, das sich vom Lautertal bis hinauf zum Felsberg zieht. Rundherum gibt es verschiedene Wanderwege, aber viele kommen – so wie wir – um zwischen den unzähligen Felsformationen zu klettern. Je nach Vorliebe startet man entweder unten am Informationszentrum und klettert bergauf, oder oben am Ohlyturm und kraxelt bergab.Unser TIPP: kommt früh! An den Wochenende kann es ziemlich voll werden. Orientierung leicht gemacht – gut ausgeschildert beginnt der Weg ins Abenteuer
Wir starten am Informationszentrum dort gibt es Parkplätze (gebührenpflichtige), eine kleine Ausstellung zur Entstehungsgeschichte des Felsenmeers, Infomaterial und ein Kiosk mit Biergarten. Kaum sind wir da, packte uns die Neugier.
Der Ursprung dieser gigantischen, runden Felsbrocken reicht über 300 Millionen Jahre zurück – und ist nicht nur geologisch spannend, sondern auch sagenumwoben. Der Legende nach gerieten zwei Riesen - in einen heftigen Streit und bewarfen sich wütend mit Felsbrocken. Einer der beiden wurde schließlich unter den Steinen begraben. So entstand das Felsenmeer – und man sagt, wer genau hinhört, kann den Riesen noch heute unter dem Gestein leise brummeln hören.
Das Felsenmeer lädt Groß und Klein zum Kraxeln ein
Die Wissenschaft sieht das Ganze etwas nüchterner, aber nicht weniger faszinierend. Das Felsenmeer entstand durch den Zusammenstoß zweier Kontinente. Erst durch die Kräfte der Eiszeit erhielt es seine heutige Form. Im 3. Jahrhundert entdeckten die Römer das Felsenmeer als Steinbruch. Sie begannen, die Felsen zu bearbeiten und schafften es tatsächlich, die riesigen Quader ins Tal zu transportieren – teils sogar bis hinunter zum Rhein und weiter bis nach Trier. Was nicht gebraucht wurde, blieb einfach liegen. So erhielten viele Felsen ihre Spitznamen: „Sarg“, „Altar“, „Krokodil“ oder „Schiff“.
Der Weg durchs Felsenmeer ist kein gewöhnlicher Wanderweg, sondern eine Mischung aus Naturpfad, Klettergarten und Märchenwald. Hier türmen sich Hunderte gewaltiger Felsbrocken - wie ein Wasserfall aus Stein ergießen sie sich vom Hang oberhalb des Informationszentrums.
Wer braucht schon einen Spielplatz, wenn man über gigantische Steine klettern kann?
Zwischen moosbedeckten Granitblöcken könnt ihr klettern, balancieren und euch Stein für Stein nach oben hangeln – ein kleines Abenteuer für die ganze Familie, bei dem Groß und Klein auf ihre Kosten kommen. Wer nicht trittsicher ist, kann vom Informationszentrum aus parallel über recht gut begehbare Wege den Hang hinaufsteigen.
Wer nicht trittsicher ist, kann vom Informationszentrum aus parallel über einfachere Wege den Hang hinaufsteigen. Mutig – Für Kinder ist das Felsenmeer ein riesiger Abenteuerspielplatz. Leider gibt es die Brücke nicht mehr.
Zunächst schlängelt sich der Nibelungensteig auf schmalen Pfaden durch den Wald, bevor er auf den Alemannenweg trifft. Doch am meisten Spaß macht es, mitten durchs Felsenmeer zu kraxeln. Unterwegs stoßen wir immer wieder auf Lehrtafeln, die über das Felsenmeer und die Steinmetzkunst der Römer informieren.
Oben angekommen: Zeit für eine Pause Oben am Felsberg steht eine urige Holzhütte, die bei schönem Wetter bewirtschaftet ist. Perfekt für eine Pause! Wir selbst hatten unsere Picknick dabei und fanden ein ruhiges Plätzchen zwischen den Felsen. Nehmt euch Zeit zum Erkunden, dennn ringsherum verstecken sich spannende Felsformationen - vom Sarg über das Krokodil bis hin zur bekannten Riesensäule.
Die Riesensäule - ein eindrucksvolles Relikt der Römerzeit
Die Riesensäule ist die Hauptattraktion am Felsenmeer. Fast 30 Tonnen schwer und über neun Meter lang, liegt sie mitten in der Landschaft, als hätte ein Steinmetz nur kurz seine Arbeit unterbrochen. Kaum zu glauben, dass dieses Relikt vor fast 2000 Jahren entstanden ist.
Gut gestärkt begeben wir uns auf leicht begehbaren Wegen durch den Wald zurück zum Parkplatz. Kurz vorm Ziel entdecken wir noch die Siegfriedsquelle am Felsenmeer. Der Sage nach soll Hagen an dieser Stelle Siegfried hinterrücks erschlagen habe, während dieser Wasser schöpfte. Allerdings beanspruchen mehrere Orte im Odenwald die legendäre Siegfriedsquelle für sich – am bekanntesten ist wohl die bei Grasellenbach. Doch welche Quelle die „wahre“ ist, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben
Sagenumwoben: Hier soll Hagen den Helden Siegfried erschlagen haben.
Fazit: Für uns war der Ausflug zum Felsenmeer einfach rundum schön. Die Mischung aus Bewegung, Natur und ein bisschen Abenteuer war genau das, was wir uns erhofft hatten – und noch ein bisschen mehr. Wer Lust auf einen aktiven, abwechslungsreichen Tag im Grünen hat – mit Geschichte, Ausblicken und Kletterspaß – dem können wir das Felsenmeer nur wärmstens empfehlen.
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